Geschichte und Takelage des Segelschulschiffes Albert Leo Schlageter


Takelage des Segelschulschiffs Albert Leo Schlageter
Quelle: Bernhard Rogge, Fritz Otto Busch: Weiße Segel - Weite Meere Segelschulschiffe der Kriegsmarine, Seestadt Rostock, 1941


Bezeichnungen der Takelage des SSS Albert Leo Schlageter
Quelle: Bernhard Rogge, Fritz Otto Busch: Weiße Segel - Weite Meere Segelschulschiffe der Kriegsmarine, Seestadt Rostock, 1941



Die Leo Albert Schlageter war eine als Bark getakelter Großsegler der Gorch-Fock-Klasse. Das Schiff lief am 30. Oktober 1937 bei Blohm & Voss in Hamburg vom Stapel und wurde am 12. Februar 1938 als Segelschulschiff der deutschen Kriegsmarine in Dienst gestellt. Es wurde nach dem deutschen Freikorpskämpfer Albert Leo Schlageter benannt. Bis zum 5. September 1939 war Fregattenkapitän Bernhard Rogge Kommandant des Schiffes. Ab Kriegsbeginn nutzte die Kriegsmarine das Segelschulschiff als stationäres Büroschiff in Kiel. Die Albert Leo Schlageter wurde erst 1944 wieder seefahrend in Dienst gestellt mit 190 Offiziersanwärtern, die im Oktober 1943 eingezogen worden waren ("Crew X/43") und vom 29. Januar bis 27. Juli 1944 ihre seemännische Grundausbildung auf dem Schiff absolvierten. 

Nachdem turnusgemäß der nächste Lehrgang begonnen hatte, geriet sie am 14. November 1944 in eine sowjetische Minensperre vor Sassnitz, wo sie von einer Mine schwer beschädigt wurde. 
Sie wurde nach Swinemünde geschleppt, wo der größte Teil der Besatzung von Bord ging, und zur Reparatur nach Kiel gebracht. Am 17. März 1945 konnte die Albert Leo Schlageter nach einer aufwendigen Reparatur die Werft wieder verlassen und erhielt einen Liegeplatz in der Wik. Wegen der zunehmenden alliierten Bombenangriffe auf Kiel brachte man sie in den Nord-Ostsee-Kanal bei Schacht-Audorf. Ende April 1945 wurde sie nach Glücksburg verlegt, wo sie nach der Teilkapitulation der deutschen Wehrmacht für Nordwestdeutschland, die am 5. Mai in Kraft trat, auf die Übernahme durch die britischen Truppen wartete.

Aus Großbritannien wurde das Schiff 1948 von den Vereinigten Staaten für einen symbolischen Preis von 5000 USD an Brasilien verkauft. Am 27. Oktober 1948 wurde es offiziell in der brasilianischen Marine als Segelschulschiff unter dem Namen Guanabara aufgenommen, der Heimathafen war Rio de Janeiro. Trotz der Übernahme behielt sie ihre originale Galionsfigur, den hölzernen Deutschen Adler. Ende 1960 genügte das Schiff nicht mehr den Ansprüchen der brasilianischen Marine. Es wurde als Segelschulschiff außer Dienst gestellt, abgetakelt und danach als schwimmende Basis für das Kommando der brasilianischen Patrouillenflotte genutzt.

Zur selben Zeit suchte Portugal einen Großsegler, um die veraltete Sagres zu ersetzen. Durch Vermittlung des Botschafters Teotónio Pereira wurde das Schiff von Portugal für 150.000 USD akquiriert und fährt seit dem 8. Februar 1962 als Segelschulschiff der portugiesischen Marine. Die Guanabara wurde wie ihre Vorgängerin auf den Namen der Stadt Sagres umbenannt, ihr Heimathafen ist allerdings Lissabon. Unter dem neuen Eigner erhielt sie eine neue Galionsfigur, dargestellt ist Heinrich der Seefahrer. Auf den Segeln ist das Kreuz des Christusordens abgebildet.


Text-Quelle: Wikipedia



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